Ja, ihr habt ganz richtig gelesen… nein, nicht wegen seiner Musik. Obwohl ich zugeben muss, dass er ein paar ganz gute Lieder geschrieben hat. Mal Spaß beiseite - durch ihn hatten wir nämlich eine neue Arbeit bekommen.

Zwei Tage nach dem Konzert, dass er hier in McLaren Vale gegeben hatte, fuhren wir wie jeden Morgen zu dem üblichen Treffpunkt um einen neuen Tag als Grapepicker anzutreten. Doch diesmal lief es etwas anders ab. Unser Supervisor, der normalerweise immer als erstes unsere Namen notiert, kam zu unserem Auto und fragte uns ob wir nicht Lust hätten das Festivalgelände abzubauen.

Wir zögerten nicht lange und stimmten zu. Wenig später tauchte auch schon ein Wagen auf in dem vier weitere Arbeiter saßen, die uns dann zum Festivalgelände lotsten. Da angekommen begrüßte uns unserer neuer Supervisor und meinte, dass wir aufgeteilt werden und $18 bzw. $25 pro Stunde verdienen würden - nicht schlecht!

Wir blieben aber zunächst skeptisch. Als erstes wurde ein kleines Gerüst abgebaut, was allerdings nicht so sonderlich anstrengend war. Die meiste Zeit standen wir nur in der Gegend herum und gaben ab und zu eine hilfreiche Hand um Material abzutransportieren. Dann wurden Arne und ich zum Stühle zusammentragen abkommandiert und Luca musste beim Abbau der Hauptbühne helfen.

Da ging es dann zum ersten Mal wirklich an die Substanz, da das Gelände an sich nur ein staubiges Stück Weinland war und die Sonne gnadenlos auf uns herab brannte. Auch den restlichen Tag arbeiteten Arne und ich zusammen, und das auch für einen anderen Arbeitgeber als Luca.

Unsere Arbeit bestand dann noch aus Tische zusammentragen und verladen, und Müll zusammen zu lesen. Ab und an konnten wir uns auch ein paar Minuten in den Schatten legen, bis unser Chef einen neuen Auftrag für uns hatte. Insgesamt ein recht relaxter Tag.

Nur Luca hatte es da etwas schwerer, da der Abbau der Bühne wirklich ein harter Job war. Zum Schluss tauschten wir noch unsere Telefonnummern aus, denn so ziemlich jede Arbeit ist besser als Grapepicking.


Zwei Tage später klingelte dann unser Telefon. Unser Arbeitgeber hatte uns weitervermittelt, so dass wir ab sofort für eine Firma arbeiteten die Zelte und Bühnen für Festivals in und um Adelaide auf- und abbaut. Schon am nächsten Morgen um 7 Uhr sollten wir in Adelaide anfangen.

Kurz vor 5 Uhr aufgestanden, gefrühstückt und dann ging es auch schon in die große Stadt. „Die Welt ist verdammt klein!“ dachten wir uns, als wir feststellten dass die drei anderen Hilfsarbeiter ebenfalls deutsche Backpacker waren. Sie machten diesen Job schon drei Wochen und wollten ihn auch noch für weitere zwei Wochen machen, um dann weiterreisen zu können.

Sie meinten, dass es um diese Jahreszeit viele Festivals in Adelaide gibt, und daher auch immer genügend Arbeit vorhanden sei. Die Entlohnung lag mit $18 pro Stunde etwas unter unseren Erwartungen aber dennoch höher als beim Grapepicking.

Zunächst galt es ein großes Zelt aufzubauen. Natürlich kannten wir die Arbeitsschritte noch nicht und stellten uns daher auch etwas ungeschickt bei den ein oder anderen Aufgaben an. Doch das ist ja normal. Zeltplanen über die Gerüste ziehen, Wände aufhängen und verknoten und Metallstangen befestigen… keine große Sache und schnell gelernt.

Gegen Mittag ging es dann zum nächsten Auftrag. Anderes Gelände, anderes Festival aber trotzdem die gleiche Arbeit. Zelte aufbauen, in der Gegend herumstehen und Wasser trinken. Nach der 2 stündigen, bezahlten(!!!) Mittagspause ging es dann entspannt weiter.

Wäre diese unglaubliche Hitze nicht, dann wäre es wirklich einer der einfachsten Jobs der Welt. So aber tut man sich bei jedem Handgriff schwer, denn man arbeitet die ganze Zeit in der Sonne und schwitzt daher unglaublich viel.