“Wow!”, dachte ich mir, als das Flugzeug durch die Wolken brach. Direkt unter mir erstreckten sich grüne Berge und Hügel die nur wenig später Platz für ausgedehnte Agrarflächen machten. Genau so hatte ich mir Neuseeland vorgestellt. Das Flugzeug machte schließlich einen Bogen und ich konnte durch mein Fenster die Stadt Christchurch erblicken. Sie lag an der Küste und zur Südseite hin direkt an einer Bergkette. Ich wunderte mich, dass das sonst so tiefblaue Meer eine seltsame gelbgrünliche Färbung angenommen hat, in Form eines riesigen Pilzes. Des Rätsels Lösung war ein Fluss, der nur wenig nördlich von Christchurch ins Meer mündete. Das gelblichbraune Wasser schien aus Richtung der Berge zu kommen und große Mengen an Schlamm mit sich zu führen. Durch die Strömung vermischte sich das dreckige Flusswasser mit dem klaren Meerwasser und ergab dadurch diese seltsame aber sehr schöne Form. Leider fiel es mir sehr schwer, all diese Ausblicke wirklich zu genießen, denn ich war unglaublich müde. Am Abend zu vor war ich noch mit meiner zu einem Abschiedsessen. Unglaublich, dass die 4Wochen schon um waren. Wir hatten eine riesen Pizza und ich war bis zum Platzen gefüllt. Dementsprechend viel es mir auch schwer einzuschlafen, obwohl ich den Schlaf bitter nötig hatte. Die Nächte zuvor hatte ich auch schon nicht sonderlich gut geschlafen und da mein Flug nach Neuseeland bereits um 6Uhr startete, musste ich auch schon um 3Uhr morgens aus den Federn. Diese Nacht hatte ich wahrscheinlich nur ca. 2,5Stunden geschlafen. Um 4Uhr wartete das Taxi auf mich, dass mich für 17$ bis zum Souther Cross, dem großen Bus- und Bahnterminal von Melbourne, brachte. Dort kaufte ich mir noch ein Ticket für den Skybus zum Flughafen für 16$. Für ein Taxi von Hostel zum Flughafen hätte ich locker bis 50 oder 60$ bezahlt.Müde bahnte mir meinen Weg zum Check-in von Virgin Blue. Ich gab der Dame am Schalter meinen Pass und mein Flugticket.  Zusätzlich verlangte sie noch mein Rückflugticket, dass ich allerdings nicht mit ausgedruckt hatte. “Ohne ein ausgedrucktes Rückflugticket kann ich Sie leider nicht passieren lassen.”, sate sie zu mir. Ich wollte mich schon verzweifelt auf die Suche nach einem Computer machen, als mir plötzlich etwas einfiel. Als ich damals im Reisebüro die Ticket gekauft hatte, konnte man mir nur die allgemeinen Geschäftsbedingungen und ein Rechnung geben. Zum Glück hatte ich das alles aufgehoben und sogar griffbereit. Zu meinem Glück gab sich die Dame von Virgin Blue damit zufrieden und ließ checkte mich ein. Meinen großen Reiserucksack gab ich ab und meinen kleinen nahm ich wie immer mit in die Maschine. Kurz vor dem Sicherheitscheck viel mir ein, dass ich mein geliebtes Schweizer Taschenmesser noch in meinem kleinen Rucksack hatte. Ich hätte es mit in meinen großen Rucksack packen sollen, denn Messer aller Art sind im Flugzeug ja nicht erlaubt. Mein anderer Rucksack war nicht mehr erreichbar und so musste ich mein Taschenmesser schweren Herzens dem Sicherheitspersonal aushändigen. Ich dachte ja schon einmal, dass ich es verloren hätte, aber diesmal bestand keine Chance mehr es irgendwann wieder zu finden oder zurückzubekommen. Der Flug von Melbourne nach Brisbane, wo ich einen Zwischenstopp hatte, verlief ohne weitere Probleme. Wieder durchquerte ich Sicherheits- und Ausweiskontrollen, da ich von dem Domestic zum internationalen Flughafen wechseln musste. Ich Flugzeug versuchte ich etwas zu schlafen, was mir anscheinend gelungen war, denn der Flug näherte sich erstaunlich schnell seinem Ende. Während des ganzen Fluges war keine Wolke am Himmel zu sehen und ich hatte freien Blick auf das unendliche Meer. Kurz vor Neuseeland began dann schließlich eine dichte und dicke Wolkendecke soweit das Auge reichte.

Wieder durchquerte ich mehrere Ausweis- und Gepäckkontrollen. Genau wie die Australier haben die Neuseeländer strenge Sicherheitsvorschriften, damit auch ja nicht umweltschädliches in ihr Land eingeschleppt wird. Da ich mein Fahrzeug im Voraus gebucht hatte, holte mich ein Shuttlebus von den Verleihfirma ab und brachte mich zu dem Sitz der Firma, der nur wenige Meter entfernte vom Flughafen lag. Was für ein Service!! Ich füllte ein paar Unterlagen aus, genoss dabei eine heiße Schokolade (natürlich gratis) und nahm wenig später mein Auto im Empfang. Der Hyundai Getz erstaunlich viel Platz, jedenfalls genug für mein Gepäck und ein paar Einkäufe. Zuerst viel es mir schwer mich zurecht zu finden, denn die Supermärkte hießen anders und auch die Öffnungszeiten waren wenig kompfortabel. Nachdem ich ein paar Grundnahrungsmittel eingekauft hatte, musste ich mir noch ein paar Sachen zum campen besorgen. Leider konnte ich nur ein kleines Zelt kaufen, denn Gaskocher, Luftmatratzen und Geschirr war ausverkauft bzw. unglaublich teuer. Da ich meine Augen kaum noch offen halten konnte, suchte ich mir einen Campingplatz. Leider ich erwischte ich einen sehr teueren und bezahlte für eine Nacht 22$. Später überlegte ich mir, dass ich dafür auch ins Hostel hätten gehen können. Aber es war zu spät und so baute ich mein Minizelt auf. Zum Schutz vor der Kälte und dem Untergrund hatte ich nur meinen Schlafsack, dessen Reißverschluss allerdings kaputt war und so nur mehr oder weniger als Decke zu gebrauchen war. Als Kopfkissen diente ein Handtuch. In der Nacht wurde es bitter kalt, es war windig und es fing an zu regnen. Auch der Eingang des Zeltes war leider nicht ganz dicht, und so regnete es ein wenig in mein Zelt. Gegen 2Uhr nachts verzog ich mich frierend in das Auto. Zuerst auf den Vordersitz, den ich nach hinten klappte. SO konnte ich allerdings auch nicht schlafen und legte mich quer auf den Rücksitz. Mit angezogenen Beinen schlief ich irgendwann ein. Gegen 6.30Uhr wachte ich wieder auf. Ich war durchgefroren, meine Füße waren eingeschlafen durch die schlechte Blutzirkulation. Mit leichten Kopfschmerzen schleifte ich mich unter die heiße Dusche, wo ich bestimmt fast eine Stunde blieb. Da ich weder Besteck noch Schüsseln hatte, aß ich nur ein belegtes Brot und ließ die Cornflakes und die Milch unangetastet. Müde und leicht schwindelig setzte ich mich hinters Steuer und kaufte mir nach etwas Suchen alle noch benötigten Campingsachen. Ich verließ Christchurch Richtung Norden und machten einen Stop bei Waikuku Beach. Ich lief etwas am Strand entlang. Die Wellen brachen sich sanft an dem langen Sandstrand. Blickte man vorn und zurück konnte man zwischen dichten Wolken Berge erkennen. Schließlich legte ich mich wieder ins Auto um etwas zu schlafen. Die Sonne fing an durch die Wolken zu brechen und wärmte das Auto angenehm auf. Ich schlief ca. 1Stunde bis ich mich wieder auf den Weg machte. Diesmal ging es Richtung Westen in das Landesinnere. Die gut ausgebauten Highways waren langweilig gerade, und so bog ich irgendwann in kleinere Straßen ab, die nicht mal in meiner Karte verzeichnet waren. Hier gab es kaum Verkehr und ich fuhr gemütlich mit 60-70km/h durch die Gegend immer in Richtung Berge. Irgendwo im Nichts stieß ich auf einem Campingplatz, auf dem ich mich für nur 14$ einmietete. Ich kochte mir meine Nudeln in der Campingküche und bereitete mich auf die Nacht vor. Der Himmel war inzwischen strahlend blau, doch leider lag der Campingplatz im Schatten eines großen Berges und ich hoffte, dass die kommende Nacht nicht ganz so ungemütlich sein würde. Kalt war es aber trotzdem noch.