Der Lakeside Caravan Park in McLaren Vale war für fast 4 Wochen unser Campingplatz. Doch irgendwie war er mehr. Da McLaren Vale eines der wichtigsten Weinanbaugebiete in ganz Australien ist, ist es auch ein Sammelbecken für Backpacker aus der ganzen Welt die hier Halt machen, um ihr Reisebudget durch Grapepicking aufzubessern.

Ein ständiges kommen und gehen von ausschließlich jungen Leuten ist die Folge. Wenn man also von der Arbeit nach Hause kam, konnte man sicher sein dass es wieder ein paar Neuankömmlinge gab. Dadurch wurde es nie langweilig, denn jeder hatte andere Storys und Reiseerlebnisse zu berichten.

Mit manchen wechselte man nur ein paar Worte und mit anderen verabredete man sich zum Schwimmen am Strand, oder veranstaltete ein feuchtfröhliches Barbecue, oder entspannte sich im gemeinsam im Pool.

So entstanden schnell neue Freundschaften. Man tauschte die Email Adressen und die Handynummern in der Hoffnung, dass man sich vielleicht später in Australien oder sonst wo in der Welt wieder sieht. Alles in allem ein Ort an dem einem selten langweilig wird und an den man gerne zurückgekehrt ist, auch wenn in uns nach der langen Zeit das Gefühl immer stärker wurde endlich weiterfahren zu wollen.

Wir lernten während unseres Aufenthaltes Engländer, Franzosen, Holländer, Italiener und Südafrikaner kennen. Dazu noch eine gute Handvoll von einheimischen Australiern, die aus unterschiedlichsten Gründen ebenfalls auf dem Campingplatz wohnten.

Doch diese Zeit ist jetzt vorbei. Die Eigentümer des Campingplatzes haben uns nämlich kurzer Hand wegen der Osterferien herausgeworfen, und das obwohl wir bereits so lange dort wohnten. Der Grund dafür ist schnell gefunden, denn sie benötigen den Platz um mehr Wohnwagen unterzubringen, welche natürlich auch wesentlich mehr Geld für einen Stellplatz bezahlen. Außerdem sind Backpacker anscheinend nicht gerade das Klientel, das gern unter den anderen Campern gesehen ist.

Aber natürlich sind wir Backpacker nach den Osterferien wieder herzlich willkommen. Naja, ich erspare mir mal jetzt jeden weiteren Kommentar dazu. Jedenfalls mussten wir umziehen.

Da wir sowieso jeden Tag in die Stadt zur Arbeit fahren mussten, haben wir uns wieder für den Brownhill Creek Tourist Park entschieden, auf dem wir auch schon die erste Woche in Adelaide verbracht hatten. Leider ist dieser aber alles andere als ein Sammelplatz für Australienreisende. Vornehmlich wird dieser Park von älteren Einheimischen bewohnt, die meist den Umgang mit Backpackern vermeiden. Wir bezahlten zunächst für weitere 7 Nächte, obwohl uns durchaus bewusst war, dass es sehr schnell sehr langweilig werden könnte.

Ab und zu traf man allerdings ein paar Backpacker die auf der Durchreise waren, und so konnte man sich wenigstens während der Essenszeit in der Campingküche für ein oder zwei Stunden miteinander Unterhalten.