Die letzten Tage gab es nicht wirklich viel zu tun. Die Arbeit beschränkte sich meistens nur auf 3 bis 6 Stunden am Tag. Die restliche Freizeit verbrachten wir mit schlafen und faulenzen. Das Wetter war extrem wechselhaft und teilweise auch richtig kalt. Wer hätte gedacht, dass man in Australien die meiste Zeit mit langen Hosen und Pullover verbringen muss.
Da man uns in dem Joboffice immer wieder versprochen hat, dass die richtige Erntezeit erst im März beginnt, beschlossen wir noch mindestens ein bis zwei Wochen länger zu bleiben um genug Geld zu verdienen damit wir dann in aller Ruhe nach Perth fahren können.
Da wir am Freitag und am Samstag überhaupt keine Arbeit hatten, hielten wir Ausschau nach preisgünstigen Spirituosen. Unsere Wahl fiel auf einen 4 Liter Pack Lambrusco Rotwein für $11. Dieser hatte alles was man sich von einem Wein wünschen konnte: Er schmeckte gut, war billig, ging sofort in den Kopf und hatte erstaunlicherweise keinerlei Nachwirkungen.
Am Freitagabend waren wir richtig betrunken und als wir dann am Samstagmorgen aufstanden, fühlten wir nichts mehr von der vergangenen Nacht. Nachdem wir das am Samstagabend wiederholten, machte sich allerdings (zumindest bei mir) etwas Unmut breit. Wo bleibt der Reiz wenn man ohne Reue trinken kann? Egal wie viel man trinkt - man muss nicht befürchten, dass einem am nächsten Tag schlecht ist. Dadurch geht irgendwie die ganze Herausforderung am Trinken verloren. Aber das ist nur meine Meinung.
Da wir ja nicht ausnüchtern mussten hatten wir außerdem noch Zeit um uns um ein paar haushälterische Sachen, wie Wäsche waschen, Zelt ausfegen und Auto aufräumen zu kümmern. Alles dringend notwendige Sachen, zu denen man während einer normalen Arbeitswoche einfach nicht kommt.