Nach einem 13-stündigen Flug landete das Flugzeug gegen halb acht Uhr morgens endlich in Melbourne. Ohne eine Stunde Schlaf und mit einem ziemlich warmen und feuchten Klima konfrontiert, schleppten wir unsere Sachen durch die Gepäck- und Passkontrollen.

Anschließend ging es dann mit dem Skybus zur Southern Cross Station in Melbourne. Wir waren zugegebenermaßen mit den Fahrplänen von Bus und Straßenbahn etwas überfordert, aber nach einem so langen Flug um die halbe Welt ist das nicht unbedingt eine Schande. Kurzerhand haben wir uns dann für ein Taxi entschieden.

15 Minuten und $15 später hatten wir dann endlich unser Hostel, das wir von Deutschland aus gebucht hatten, erreicht. Das Claremont Guesthouse liegt im Stadtteil South Yarra, dem High Society Viertel von Melbourne.

Der restliche Tag war allerdings nur kurz, da ich aufgrund meiner Müdigkeit kaum noch die Augen offen halten konnte. Irgendwann gegen 20 Uhr war der Tag für mich zu ende. Doch schon gegen 3 Uhr früh konnte ich nicht weiterschlafen und habe die ganze restliche Nacht Flüche gegen die Zimmerwand geworfen.


Total übermüdet ging es am nächsten Morgen dann zum Frühstück. Cornflakes, Toast und Marmelade - leider fehlen Käse und Aufschnitt um einen deutschen Gaumen wirklich zufrieden zustellen. Aber man ist ja nicht wählerisch.

Um dem Jetlag entgegenzuwirken liefen wir eine Runde durch die Stadt. Es ist unglaublich wie gegensätzlich und gleichzeitig harmonisch es hier ist. Entlang der großen Straßen gibt es jede Menge kleiner Geschäfte und es herrscht ein reges Treiben. Biegt man dagegen in eine Seitenstraße ab, wird es schlagartig ruhiger.

Außerdem sind alle Häuser die sich in den Vororten von Melbourne befinden maximal Zweigeschossig. Das beruhigende Vorstadtfeeling bleibt dadurch bestens erhalten. Erst Downtown sind dann die Wolkenkratzer zu finden.

Alle Leute sind freundlich und bei weitem nicht so in Eile wie in Deutschland. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind sehr gut ausgebaut und bringen einen an jeden Ort an den man will. Eine Tageskarte, mit der man 24 Stunden sowohl Bus, Zug als auch Straßenbahn fahren kann kostet $6,50.

Es gibt sehr viele Grün- und Parkanlagen und alles wirkt sauber und aufgeräumt. Kurzum, es gibt viel zu sehen und viel zu staunen - oder wie auf den Nummerschildern des Staates Victoria steht: „The Place to be“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


Ein neuer Tag ein neues Glück. Aufgestanden kurz nach 6 Uhr, dann Frühstück, dann Internet. Zunächst einmal galt es so viele Hostels wie möglich in Melbourne ausfindig zu machen, denn da hat man die besten Chancen am Schwarzen Brett ein Backpacker-Auto aufzustöbern.

Diese Autos sind meist ungebaute Jeeps oder Vans mit denen bereits eine ungewisse Anzahl an Backpackern vorher durch Australien gereist sind. Durch den Umbau, wie zum Beispiel Matratzen und Kühlschränke, sind sie für Ausflüge in das Outback bestens gerüstet. Außerdem wird meist noch eine komplette Campingausrüstung dazu verkauft.

Die Auswertung der Aushänge ergab ein paar interessante Angebote. Einen Anruf später war eine Probefahrt für den nächsten Tag ausgehandelt.

Am nächsten Morgen standen wir pünktlich am vereinbarten Platz, um uns das erste Auto anzusehen. Was allerdings fehlte, war das Auto. Nach einer Stunde Wartezeit mussten wir uns eingestehen, dass die getroffene Verabredung wohl geplatzt ist.