Unser Ziel war ein Büromöbelladen, die eine Containerlieferung erwarteten und Backpacker suchten um diese zu entladen, die Sachen auszupacken, zusammenzubauen und auszuliefern. Wir hatten etwas Schwierigkeiten den Laden zu finden, doch dann ging alles ganz schnell. Man erklärte uns was wir zu tun hatten, machten ein paar persönliche Angaben und schon am nächsten Tag sollte es losgehen. Wir sollten 19$ pro Stunden bekommen, etwas weniger als wir erwartet hatten und außerdem sollte der Job nur für 1,5Wochen sein, doch besser als nichts. Danach fuhren wir weiter nach Fremantle. In dem Vorort von Perth gab es riesige Gewerbegebiete mit einer großen Anzahl an Geschäften. Hier sollte später auf jeden Fall ein Job zu finden sein. Das Zentrum vom Fremantle war sehr grün und ruhig, die Einkaufpassage bot Gelegenheit zum stressfreien Shoppen, aber leider nicht für uns, denn wir hatten weder Geld noch Zeit. Unser Ziel waren die Hostels um zum einen die Verkaufsausdrucke für unser Auto aufzuhängen und zum anderen nach Jobangeboten Ausschau zu halten. Schon im ersten wurden wir fündig. Eine Agentur gleich um die Ecke versprach Industrie- und Aushilfsjobs. Man wollte uns einen Job in der Landschaftsgestaltung (Bäume pflanzen) geben. Dieser sollte allerdings schon am nächsten Tag starten. Wir lehnten ab, da wir ja schon eine andere Stelle angenommen hatten. Aber wir erklärten uns bereit uns in der Agentur registrieren zu lassen, um später wieder eine Anlaufstelle zu haben. Leider gehörte zur Anmeldung auch wieder ein Haufen Papierkram. Persönliche Daten, medizinischer Status, Bankangaben, ein kleiner Intelligenztest und natürlich ein Handbuch und ein Test über Arbeitssicherheit. Wir bestanden alles und versprachen uns rechtzeitig zu melden, falls wir einen Job benötigen. Nicht schlecht, ein Job der sofort losging und noch etwas Hinterhand für später, und das an einem Tag. Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch einen Hamburger und genossen die Aussicht auf die Innenstadt von Perth, die von dem Highway aus wirklich beeindruckend war. Am nächsten Morgen machten wir uns fertig für unsere Arbeit. Ein gutes Gefühl endlich wieder etwas Sinnvolles zu tun und Geld zu verdienen. Mein Handy klingelte und eine Frau von einer Jobagentur bei der wir uns beworben hatten, bot mir einen Job an. Ich sollte für eine Großfleischerei Fleisch zuschneiden, dafür gab es 23$ die Stunde plus Überstundenzuschlag. Eine besonders preiswerte Unterkunft und der Transport zum Job sollte ebenfalls gestellt werden. Ich sagte zu und fragte ob Arne auch da arbeiten könne. Die Frau versprach sich wieder zu melden, da sie das erst mit dem Auftraggeber absprechen müsste. Wenige Minuten später klingelte erneut mein Handy. Es war wieder die Frau von der Jobagentur. Sie sagte sie habe schlechte Nachrichten für mich. Der Job sollte nur an erfahrene Leute vergeben werden und so war dieser Job so schnell wieder verschwunden wie er gekommen war. Sie meinte es sollte allerdings kein Problem sein etwas anderes für mich zu finden, denn meine Jobliste wäre durchaus beeindruckend. Das habe ich auch immer gedacht, aber leichter wurde es dadurch nie einen Job zu finden. Wir fuhren zu dem Möbelladen, dort erwarteten uns bereits die drei Besitzer und ein Schotte, der ebenfalls angestellt wurde. Wir begannen mit dem ausladen des Containers, der im Hinterhof stand. Wenig später gesellten sich noch ein Mexikaner und ein Ire zu uns. Nach nur 2Stunden war alles ausgeladen und wir begannen mit dem auspacken und zusammenbauen. Am ende des Tages gab es ein kühles Corona Bier. Wir quatschten noch etwas mit den Besitzern und den anderen Backpackern bevor wir wieder ins Hostel fuhren. Am nächsten Tag das gleiche Spiel. Mein Handy klingelte erneut. Diesmal war es der McDonalds in Broome, bei dem ich mich ein paar Wochen vorher beworben hatte. Sie wollten mir eine Stelle anbieten, leider etwas zu spät. Die Arbeit einfach, wir lernten uns untereinander besser kennen und hatten ziemlich viel Spaß. Beim Mittagessen diskutierten wir darüber ob unsere Arbeitgeber alle samt schwul sein könnten. Wir wussten es nicht hundertprozentig aber man konnte es auch nicht von der Hand weisen. Aber solange sie uns in Ruhe ließen sollte es uns egal sein. Am Ende des Tages gab es wieder ein Bier. Die Arbeit machte richtig Spaß, besonders der Ire mit seinem trockenen Humor und seinem irrwitzigen Akzent und der Mexikaner brachten Stimmung in den Laden. Unsere Arbeitgeber waren sehr zufrieden mit unserer Leistung und fragten, ob wir in ein paar Wochen für einen weiteren Job verfügbar wären. Wir sagten alle zu. Doch zunächst galt es in der kommenden Woche noch die Möbel weiter zusammenzubauen und auszuliefern. Und natürlich gab es auch am Ende des dritten Tages ein kühles Bier.