Um Punkt 7.30Uhr stand ich vor meinem Hostel, wo ich auf den Kleinbus wartete, der mich zu meinem ersten Tagesausflugziel Richtung Norden nach Cap Tribulation bringen sollte. Nur wenige Sekunden später gesellte sich Jana, eine deutsche Architektin, die ebenfalls in meinem Hostel wohnte zu mir, und es stellte sich heraus, dass wir beide auf den gleichen Bus warteten. Nur einer geringfügigen Verspätung von „nur“ 20Minuten traf dann endlich der Bus ein. Der Himmel hatte sich zugezogen und ab und an regnete e auch ein paar Tropfen. Bevor wir Cairns verließen, wurden noch die anderen 20Reiseteilnehmer, die kreuz und quer über die ganze Stadt verstreut warteten, aufgesammelt. Dann ging es endlich los. Auf dem historischen Captain Cook Highway fuhren wir entlang der Küste vorbei an menschenleeren Stränden. Nach ca. 1,5Stunden Fahrt machten wir unseren ersten Halt am Crossroad Cafe. Der Regen wurde langsam schlimmer und der Bananenmuffin mit Sahne und Marmelade, den ich mir für 2,50$ gegönnt hatte, entpuppte sich als kulinarischer Tiefschlag. Die Marmelade war eingepfercht in ein kleines Plastiknäpfchen von der Größe eines Fingerhutes, die Sahne absolut geschmacklos und ich konnte, auch mit viel gutem Willen, nichts bananenartiges an meinem Muffin feststellen. Wie auch immer, wenig später ging es weiter und wir tauchten langsam in den Daintree Regenwalde ein. Als erstes erwartete uns eine Bootstour, auf der wir zwei Krokodile von Nahem fotografieren konnten. Gegen Ende der Tour machte der Regenwald seinem Namen alle Ehre und es regnete wie aus Eimern. Wir drängten uns alle in die Mitte des überdachten Boots um nicht komplett durchzuweichen. Ich konnte mir ein Grummeln nicht verkneifen aber Jana meinte nur: „Im Regenwald regnet es nun mal.“. Dieser geballten Ansammlung an Logik konnte ich nichts entgegensetzten und fügte mich in mein Schicksal. Nachdem wir wieder in den Bus geklettert waren, ging es einen Berg zu einem Aussichtspunkt hinauf, doch auch hier machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Tiefe Wolken versperrten uns die Aussicht. Weiter ging es nach Cap Tribulation durch viele Kilometer Regenwald. Am nächsten Stopp führte ein kleiner Wanderweg wenige Meter in den Dschungel hinein und unsere Reiseführerin erklärte uns eine Menge zu den Bäumen und Pflanzen, Vögeln und Insekten. Das dichte Laubdach schirmte uns zum Glück etwas von oben her ab. Schließlich erreichten wir Cap Tribulation, der Regen hatte für ein paar Minuten aufgehört und wir konnten den wunderschönen, tropischen Strand genießen. Wie aus dem Bilderbuch traf hier der Regenwald direkt auf einen weißen, langen Sandstrand. Die See war aufgewühlt und ein kräftiger Wind blies uns um die Ohren. Schade, dass wir kein besseres Wetter hatten, denn das hätte den Strand noch einmal um einiges schöner gemacht. Die Wellen brachen tosend in sich zusammen und verloren sich schließlich am Ufer. Die Palmen schwangen hin und her unter der steifen Brise und die Wolken preschten über uns hinweg und brachten neuen Regen mit sich. Wir flüchteten uns das Strandrestaurant, wo ns auch gleich unser Mittagessen serviert wurde, dass wir gratis zu unserem Ausflug dazu bekamen. Ich hatte einen leckeren Hühnchen-Salat-Wrap mit Pommes. Nach einer halben Stunde drängte uns unsere Reiseleiterin zur Weiterfahrt. Wir machten Halt an einer Eiscremefabrik, die sich aber eher als Hütte herausstellte, die aus den lokalen Früchten selbst gemachtes Eis herstellten. Für satte 5$ konnte man 4 kleine Kugeln bekommen, aus Früchten deren Name ich noch nie gehört hatte. Das Eis schmeckte fruchtig war aber leider tief gefroren. Nächster Punkt auf der Tagesordnung war die Stadt Port Douglas. Inzwischen war der Regen strahlendem Sonnenschein gewichen und wir konnten den kleinen aber fantastischen Ort bewundern. Port Douglas war einer der reichsten Orte in Australien, den hier lebten über 40Millionäre. Es gab Golfplätze, luxuriöse Ressorts und Villen. Die Stadt hatte sehr viel Charme, entlang der Hauptstraße gab es jede Menge Geschäfte. Alles war sauber und aufgeräumt. Ein kleiner Tipp von mir: Wer Heiraten möchte und viel Geld übrig hat sollte das in Port Douglas tun, denn hier gab es eine kleine, weiße Kirche, die von Palem umringt war. Direkt dahinter erstreckte sich ein satt grüner Rasen, der in einer kleinen malerischen Bucht mit feinem, weißen Sandstrand endete. Von da hatte man Ausblick auf die umliegenden Berge, die mit Regenwald bewachsen waren und besonders in der untergehenden Abendsonne in spektakuläre Farben leuchteten. Sollte ich mal reich werden, dann würde ich mir hier sicherlich ein Haus kaufen, in das ich mich ab und zu mal zurückziehen würde. Die Uhr tickte knadenlos und so mussten wir uns auch schon bald wieder auf den Weg machen. Den letzten Stopp machten mir bei Mossman George. Hier führte ein kleiner Wanderweg in eine Schlucht, in dessen Mitte sich ein Fluss seinen Weg schlängelte. Nichts wirklich Spektakuläres aber ein netter Ausklang zu dem anstrengenden Tag.