Es war der letzte Tag vor dem Auslaufen meines Bootes Derwint Hunter, wie man es mir gesagt hatte, checkte ich in OZ Australien Sailing Company ein, denen das Boot gehörte. Sie gaben wir einen grünen Beutel, in dem ich alle meine Sachen verstauen sollte, die ich während der 3tägigen Reise benötigen würde. Zusätzliche berechneten sie mir 39$ Nationalparkgebühren und 10$ für einen so genannten Stinger Suit. Der Stinger Suit ist eine Art von Schutzkleidung die man während man im Great Barrier Riff schnorchelt tragen sollte. Danach buchte ich in meinem Hostel ein Busticket nach Harvey Bay (bei Fraser Island) für 95$ am gleichen Tag, an dem mein Schiff wieder in Airlie Beach anlegte. Der Übernachtbus würde mich innerhalb von 12,5Stunden ein gutes Stück weiter die Ostküste herunter bringen. Außerdem buchte ich mich noch in ein Hostel in Harvey Bay ein, zunächst aber nur für eine Nacht. Danach wollte ich die 3Tagessafarie auf Fraser Island angehen und danach wieder für zwei Nächte in das Hostel zurückkehren, um meine weitere Reise Richtung Brisbaine und Sydney zu planen. Die kommenden Tage waren also geplant und gesichert. Um vor bösen Überraschungen gewappnet zu sein, suchte ich schon mal den Sammelplatz auf, wo sich am nächsten Tag alle Mitreisenden der Derwint Hunter treffen sollten. Dieser lag mitten im vornehmen Yachthafen von Airlie Beach. Von weitem konnte die „Whitsunday Magic“ erspähen, die hier vor Anker lag. Als ich meine Reise gebucht hatte, konnte ich zwischen diesen beiden Schiffen wählen. „Wenn dieses Schiff hier ankert, kann die Derwint Hunter nicht weit sein.“, dachte ich mir und machte mich auf die Suche. Wenig später wurde ich auch fündig.  Mein erster Eindruck war: „Hmm…und das soll es sein? Sah im Prospekt irgendwie besser aus.“. In der Tat war das Segelschiff nicht ganz so prunkvoll wie ich es von den Bildern im Prospekt in Erinnerung hatte. Die Farben waren blasser und irgendwie hatte ich es mir auch größer vorgestellt. Aber gut, ich wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen. Auf dem Rückweg von Hafen in die Stadt fiel mir ein Bücherladen auf, den ich vorher noch gesehen hatte. Wie der Zufall so will, hatte ich 2Tage zuvor gerade ein Buch zu Ende gelesen, dessen Geschichte mich unglaublich fasziniert hatte. Es war das 3. von 5Büchern eines Bandes und ich brannte darauf zu erfahren, wie die Geschichte wohl weitergehen würde. Ich spazierte also in den Laden und stöberte durch die Bücherregale. Auf dem letzte Buch ganz unten, in der rechten Ecke des Regals las ich in großen Buchstaben „David Zindell: Black Jade“. Genau dieses Buch hatte ich gesucht! Durch einen unglaublichen Zufall, verkaufte dieser kleine Laden gerade das 4.Buch aus dem Band, dessen Geschichte ich so faszinierend fand. Wow, was für ein Glück. Kurze Zeit später war ich mit meinem Fund zurück im Hostel. Auf der Suche nach dem Ladekabel meines Handys, durchwühlte ich eine Tasche, in der ich es normalerweise aufbewahrte. Mit meiner Hand versuchte ich das Kabel zu ertasten und stieß dabei unter anderem auf einen harten Gegenstand, der seltsam vertraut vorkam. „Nein!“, dachte ich, „Das kann doch nicht wahr sein!“. Ich griff nach dem Gegenstand, öffnete meine Hand und da war es…mein geliebtes Schweizer Taschenmesser. Wie konnte das sein? Ich hatte diese Tasche mindestens 3mal komplett durchwühlt und ausgeräumt, aber nie ist mir das Messer da aufgefallen. Oh man, was für ein Tag…und er sollte noch nicht zu Ende sein. Wenige Stunden später befand sich eine Mail von Svetla (meiner Steuerbeamtin) in meinem Postfach. In dieser Mail stand, dass sie die fehlenden Unterlagen nun doch gefunden habe. Erleichtert lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, denn von einem der beiden verloren geglaubten Dokumente hatte ich keine Kopie. Innerhalb von nur wenigen Stunden hatte ich meine Brille wieder, mein Taschenmesser gefunden, durch Zufall das gesuchte Buch entdeckt und meine Steuerunterlagen waren auch wieder aufgetaucht. Ein guter, ein sehr guter Tag.