Um 7:40Uhr morgen verlies ich Rainbow Beach und stieg in den Bus nach Byron Bay. Die Fahrt war wie immer nicht sonderlich aufregend und gegen 12:30Uhr traf ich in Brisbain ein. Hier musste ich nicht nur den Bus wechseln, sondern hatte auch 2Stunden Aufenthalt. Im Busterminal machte ich Bekanntschaft mit einigen deutschen Backpackern. Wir unterhielten uns etwas und passten Gegenseitig auf unsere Sachen auf, dass wir Abwechselnd für kurze Zeit in die Stadt gehen konnten. Viel konnte ich allerdings während meiner 30min in Brisbain nicht unternehmen. Sicherlich hatte die Hauptstadt von Queensland, dem Staat in dem ich mich seit dem ich nach Cairns geflogen bin befand, einiges zu bieten, doch ich fand es nicht sonderlich schlimm diese Sachen nicht zu sehen. Und so verließ ich die 4.größte Stadt in Australien nur wenig später in Richtung Byron Bay. Mit überqueren der Grenze zu New South Wales, stellte ich auch meine Uhr eine weitere Stunde vor. Im Bus selbst befanden sich nur eine hand voll Passagiere und selbst als der Bus in Surfers Paradies, einem großem Touristenort, hielt, stiegen kaum Leute zu. Um kurz vor 7Uhr abends erreichte der Bus dann endlich Byron Bay. Ein Shuttlebus von meinem Hostel, dem Backpackers Inn, erwartete mich bereits. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt und noch kürzeren Beschreibungen der wichtigsten örtlichen Attraktionen checkte ich im Hostel ein. Schon als ich aus dem Bus ausstieg bemerkte ich, dass es hier empfindlich kalt war und so orderte ich zu meinem normalen Bettzeug eine zusätzliche Decke für 1$(!) extra. Das 5Betten Zimmer war voll belegt. Als erstes machte ich Bekanntschaft mit einem bulligen Kerl, mit reichlich Fett und Muskeln auf seinen Rippen. Seine Haare waren kurz geschoren, in Form einer Irokesenfrisur. Er war Engländer und fragte mich, wo ich herkam. Als ich sagte, dass ich aus Deutschland war, freute er sich und erzählte mir, dass er 3Jahre in Berlin Kreuzberg gewohnt hatte. Er erzählte auch, dass er da sehr viel Spaß hatte aber irgendwie wieder zurück nach England musste. „Na das fängt ja gut an!“, dachte ich mir. Die Nacht war kalt, genau wie der nächste Morgen. Ich freute mich auf eine heiße Dusche, doch was aus dem Wasserhahn kam war enttäuscht. Das Wasser war zwar warm, doch es war so wenig, dass es kaum ausreichte um bis zu meinem Füßen zu gelangen. Zum Glück wärmte die immer höher steigende Sonne schnell die Landschaft auf und man konnte sich in T-Shirt und kurzen Hosen vor die Tür getrauen. Ich machte mich auf um Byron Bay zu erkunden, diese kleine Stadt bot entlang der Hauptstraße eine große Anzahl vieler kleiner Geschäfte. Es waren Unmengen an Menschen unterwegs und Autos drängten sich dicht an dicht durch die kleinen Straßen. „Eigentlich ein schöner Ort, aber viel zu überlaufen.“, dachte ich mir. Nach ein paar wichtigen Einkäufen und einem Internetbesuch wollte ich mir die Hauptattraktion von Byron Bay ansehen, den Leuchtturm. Der Fußmarsch dauerte ca. 45min, vorbei am dem langen Sandstrand, wo sich unzählige Surfer tummelten und auf die nächste große Welle warteten, die der blaue Ozean Richtung Ufer schickte. Entlang eines kleinen Pfades durch dichten Wald ging es höher und höher hinauf. Auf einer kleinen Lichtung bereiteten sich eine Reihe von Paraglidern auf ihren Start vor. Ein paar Schritte weiter konnte man auch schon den weißen Leuchtturm und ein paar frisch renovierte Häuser in der Sonne strahlen sehen. Es wehte ein kräftiger Wind aber der Himmel war klar und Sonne brannte herab. Nur in der Ferne konnte man schwere dunkle Wolken ausmachen, die sich aber nicht zu nähern schienen. Man hatte einen fantastischen 360Grad Ausblick auf die Landzunge in der Byron Bay lag und auf das Meer, das durch den starken Wind immer wieder riesige Wellen auftürmte die schließlich tosend und mit einer unglaublichen Gewalt gegen die Felsenklippen stürmten. Ein kleiner Weg führt vom Leuchtturm zum östlichsten Punkt des australischen Festlandes und dann hinunter zu einigen Felsen, die sich mutig in den Weg der tobenden See stellten. Wieder und immer wieder schlugen die riesigen Wellen auf die Felsen ein, Gischt und Wasser spritze meterhoch in den Himmel. Ein beeindruckender Anblick, den ich für einige Minuten auf mich wirken ließ. Nun war mir klar, warum mir jeder gesagt hatte, dass ich mir Byron Bay unbedingt ansehen musste. Ich verbrachte noch etwas mehr Zeit einfach damit den herrlichen Ausblick auf die grünen Wälder, die weißgelben Strände, den klaren Himmel und das blaue Meer zu genießen. Mit etwas Fantasie konnte man auch die Wölbung der Erde erkennen. Den Abend verbrachte ich am Strand und beobachtet den Sonnenuntergang. Leider ging die Sonne hier nicht im Meer unter sondern in den Bergen die sich Richtung Landesinnere erstreckten, doch auch das reichte aus, um die Gegend, die Wolken und den Himmel im wunderschöne, warme Farben zu tauchen. Als die Sonne verschwunden war, wurde es schlagartig kälter. Es war eben doch noch Frühling und so warm die Tage auch sein konnten, so kalt waren auch die Nächte.