Nach 12Stunden im Bus und ohne Schlaf kam ich gegen 6Uhr morgens endlich in Sydney an. Der Bus fuhr über die berühmte Harbour Bridge und da ich das Glück hatte, auf der linken Seite zu sitzen, konnte ich sehen, wie die aufgehende Sonne mit ihren ersten Strahlen das noch viel berühmtere Opernhaus in ein goldenes Licht tauchte. Der Bus hielt gleich bei der Central Station und nachdem ich mir mein Gepäck geschnappt hatte, wurde mir erstmal so richtig bewusst, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wo ich eigentlich hingehen soll. Ich hatte zwar die Adresse, aber keine Ahnung in welche Richtung ich gehen musste. Deshalb führte mich mein erster Weg in den Bahnhof hinein, irgendwo würde schon ein Stadtplan oder ein Internetcafe zu finden sein. Gesucht, gefunden. Nach gründlichem Studium der Karte stellte ich erleichtert fest, dass das Mountbattel Hostel gar nicht soweit entfernt auf der Georges Street lag. Nachdem ich glatt am Hostel vorbeigestiefelt war, wusste ich dann auch noch 1,5Stunden vor der Tür warten, bis die Eigentümerin auftauchte und mir öffnete. Die nächste Überraschung erwartete mich an der Rezeption. Da ich per Telefon gebucht hatte, und nicht über das Internet, musste ich pro Nacht 24$ anstatt 20$ für das 10Bettzimmer bezahlen. Das Hostel an sich war sehr klein, aber dafür ruhig. Die sanitären Einrichtungen waren sauber und endlich gab es mal Duschen, aus denen nicht nur ein müdes Rinnsaal tropfte. Leider war der Aufenthaltsraum so klein, dass nur ein Bruchteil der Bewohner hier Platz hatten. Nicht viel besser sah es in der Küche aus, denn hier gab es nur einen Herd mit vier Flammen. Wenn man sich seine Mahlzeiten zubereiten wollte, konnte es also durchaus passieren, dass man einige Zeit warten musste. Eine kleine, und damit meine sehr sehr kleine, Terrasse stand auch zur Verfügung. Allerdings gab es nur eine Aussicht, wenn man gerade nach oben Richtung Himmel schaute, in allen anderen Richtungen konnte man nur Mauern bewundern. Ein wirkliches Plus war allerdings die Lage. In nur 30min konnte man bequem zum Opernhaus laufen und an der Central Station war man ebenfalls in nur wenigen Schritten. Sydney an sich fand ich aus meiner Sicht gesehen vollkommen überlaufen. Sydney hat ca. 4,5mio Einwohner und in der Innenstadt drängeln sich riesige Menschenmassen auf den breiten Fußwegen aneinander vorbei. Der dichte Verkehr ist ohrenbetäubend und durch den Tunneleffekt der riesigen Hochhäuser wird dieser Lärm sogar noch verstärkt. Aber was wollte man von der größten Stadt in Australien auch anders erwarten. Zwei Tage später holte ich meine Schwester vom Flughafen ab. Ein Zugticket hin und zurück kostet satte 22$, eine Unverschämtheit, wenn man bedenkt, dass die Fahrt gerade mal 10min dauerte, bzw. nur 4Stationen lang war. Nachdem ich mir gute 1,5Stunden die Beine in den Bauch getreten hatte, war die Wiedersehensfreude groß. Noch am selben Tag schauten wir uns das Opernhaus und die Harbour Bridge an, doch das hatte ganz schnell ein Ende, als schließlich das Jet Lag zuschlug und wir uns wieder zurück machten. Am nächsten Tag standen das australische Museum, der botanische Garten und der Hyde Park auf dem Programm. Am dritten Tag mieteten wir schließlich über das „Peterpan“ Internetcafe und Reisebüro einen „Backpacker“ – Campervan für 2Personen. Mit nur 49$ pro Tag plus 200$ Rückführungskosten schien uns das Angebot einfach unschlagbar gut sein. Ebenfalls enthalten waren Handtücher, Kochgeschirr, Besteck, ein kleiner Gaskocher und eine Spüle. Während ich mich in den nächsten Tagen eher zurückhielt wanderte meine Schwester noch kreuz und quer durch Sydney. Ich konnte mich dafür nicht so begeistern, denn ehrlich gesagt fand ich Sydney nicht sonderlich beeindruckend.