Über Nacht fing es wieder an zu regnen doch es klarte sich rechtzeitig auf, als wir schließlich in der australischen Hauptstadt Canberra einliefen. Trotz der nur geringen Einwohnerzahl von ca. 350.000 hatte die Stadt eine beachtliche Größe. Die Stadt wurde von einem amerikanischen Architekten komplett durchgeplant und so wurde alles eine Nummer größer angelegt. Es gab sehr viele Park- und Grünanlagen, sowie Parkplätze auf denen sich allerdings nur selten mehr als ein oder zwei Autos gleichzeitig befanden. Die Stadt wirkte im Allgemeinen wie ausgestorben, doch die Erklärung dafür war sehr schnell gefunden. Wir waren einfach außerhalb der Saison. Canberra war anscheinend ein beliebter Anlaufplatz im Winter für alle Schnee- und Skifans. Die Stadt lag eingerahmt von vielen Bergen und der Kosciuszko National Park etwas weiter südlich war das Wintersportmekka von Australien. In Canberra suchten wir zunächst das Touristeninformationszentrum auf und mieten uns einen Platz auf den Carotel Caravanpark etwas außerhalb der Stadt. 24$ kostete der Spaß pro Tag, doch der Campingplatz war nicht nur rein ästhetisch gesehen ein Tiefschlag, auch die Gebäude schienen noch ein Überbleibsel aus längst vergangenen Zeiten zu sein. Da wir uns aber sowieso nicht viel da aufhielten, machte es uns nicht sonderlich viel aus. Während der kommenden zwei Tage erkundeten wir die Stadt ausführlich. Wir besuchten das National Museum of Australia, das Australien War Memorial, das Parlament und den Old Bus Depot Market. Das Museum bot hochinteressante Einblicke und die Geschichte und Natur von Australien. Selbst ich, als extremer Museums- und Kulturmuffel war positiv überrascht. Lief man entlang der prunkvollen Anzac Parade, gelangte man zum Australien War Memorial. Dieser Bau und die davor liegende Parade, sollte an alle Kriege erinnern, an denen Australien beteiligt war und die gefallenen Helden ehren. Auf dem Capitol Hill stand das Neue Parlament und wir machten eine geführte Tour um uns etwas über die australische Regierungsform aufklären zu lassen. Auch das kann ich bedenkenlos allen ans Herz legen. Der Old Bus Depot Market war eine Art Flohmarkt wo, der allerdings nur sonntags anzutreffen ist. Wer auf der Suche nach einem leckeren Snack oder einem Souvenir ist, wurde hier garantiert fündig. All diese Sehenswürdigkeiten waren im Übrigen kostenlos. Einen guten Ausblick über die Stadt hatte man vom Telstra Tower auf dem Black Mountain, rechtfertigte aber in keiner Weise den Eintrittspreis von 7$.