Das Wochenende hatten wir gerade mit Sonne, Strand und Schwimmen hinter uns gebracht. Eine neue Woche hatte begonnen und wir warteten gespannt auf den versprochenen Anruf von Paspaley.
Es war Montagnachmittag, kein Anruf. Wir fuhren zu Paspaley um die Situation auszukundschaften. Die Chefin war nicht da und eine herbeieilende Sekretärin konnte unsere Verträge nicht finden.
Was wir allerdings sahen waren die bereits unterschriebenen Verträge der 4 anderen Leute, die mit uns bereits das Sicherheitsvideo gesehen und den Test absolviert hatten. „Hm, schlechtes Zeichen!“ dachten wir uns und verschwanden wieder.
Am Dienstag das gleiche Spielchen, doch diesmal war die Chefin da und versichte uns nochmals persönlich, dass sie uns anrufen wird sobald die Verträge fertig sind.
Am Mittwoch kam dann endlich der ersehnte Anruf. Mal wieder später als versprochen, doch das ist in Australien durchaus normal. Und mit nur einem Tag Verspätung sind wir diesmal sogar noch richtig gut weggekommen. In Deutschland wäre das undenkbar.
Wir studierten die Verträge sorgfältig. Zwei Klauseln sind mir dabei ins Auge gesprungen.
Eine besagte, dass man durchaus die Chance hat so etwas wie eine Karriere zu machen. Zunächst wird man als „Casual Deckhand 1“ eingestellt und verdient $181 pro Tag. Machte man sich gut, konnte man zum „Casual Deckhand 2“ aufsteigen. Der Aufgabenbereich bleibt im groben der gleiche, doch man verdiente satte $215 pro Tag.
Die zweite Klausel beinhaltete, dass man für Paspaley nur nach Bedarf arbeiten durfte. Das heißt, uns wurde keine feste Anstellung garantiert - sondern nur, dass wir im Bedarfsfall arbeiten durften.
Leider widmete ich der zweiten Klausel keine größere Beachtung, was sich später noch als Fehler herausstellen sollte.
Wir unterschrieben die Verträge und kauften noch Sandalen und Shorts für die Arbeit ein. Zurück im Hostel fingen wir auch schon langsam an zu packen, denn schon an nächsten Morgen um 5 Uhr sollten wir am Flughafen sein.