Auf dem Stuart Highway nach Darwin gab es nicht sonderlich viel zusehen.

Zunächst gab es die Devils Marbles. Eine Ansammlung von Granitblöcken die durch Hebung und Erosion eine kugelförmige Gestalt angenommen haben. Aus unserer Sicht nicht wirklich spektakulär, da wir so etwas ähnliches auch schon auf Kangaroo Island gesehen hatten. 

Weiterhin gibt es am Highway ein kleines Dorf, dass sich durch Ufo-Sichtungen einen Namen gemacht hat - Wycliffe Well. Die Tankstelle ist bemalt mit allerlei außerirdischen Zeichen und fliegenden Untertassen. Direkt neben der Tankstelle stehen giftgrüne Aliens die mit ihren schmalen Körpern, riesigen schwarzen Augen und ballonförmigen Köpfen den Eindruck erwecken sollen, dass es hier wirklich Lebewesen von einem anderen Planeten gibt.

In der Tankstelle selbst gibt es ein kleines Restaurant, an dessen Wänden unzählige Zeitungsartikel über Ufo-Sichtungen im Northern Territory und Wycliffe Well hingen. Mehr als eine kleine willkommene Abwechslung zum sonst so eintönigen Straßenverlauf ist es allerdings nicht. 

Wesentlich interessanter war dagegen der Ort Mataranka mit seinen heißen Quellen.

Da wir bereits ein ganzes Stück in nördlicher Richtung gefahren waren, hatte sich auch das Klima entsprechend verändert. Die spärliche Vegetation wich einem grünen Teppich aus Gras und Bäumen. Die Luft hatte eine extrem hohe Feuchtigkeit und man fing bei jeder kleinen Bewegung an zu schwitzen. Es war unübersehbar, wir hatten das raue und trockene Zentrum hinter uns gelassen und uns bis in die Tropen vorgearbeitet.

Da es bereits dunkel war, entschieden wir uns auf dem örtlichen Campingplatz einzuchecken. Wir schafften es an dem Abend nicht mehr zu den heißen Quellen, denn wir waren alle zu müde und die Moskitos nervten uns.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und blauem Himmel. Bereits gegen 8:30 Uhr war es heiß und schwül, die angenehme Frische der Nacht hatte sich schon längst wieder verzogen. Es wurde Zeit sich den Thermal-Pool aus der Nähe anzusehen.

Ein Weg bahnte sich wenige Meter durch dichten Dschungel und führte zu einem Bach, dessen Lauf durch Menschenhand an einer Stelle angestaut wurde. Der Boden war Zementiert und ein paar gemauerte Stufen führten in das kleine Staubecken. Das Wasser war kristallklar, hatte Badewannentemperatur und schimmerte hellblau im Sonnenlicht.

Um das Becken herum wuchsen Farne, Büsche mit riesigen Blättern und Palmen, die, wenn man nach oben schaute, sanft im Wind hin und her schwangen. Ein echtes kleines Paradies zum Erholen.

Wir blieben ca. 2 Stunden, schwammen, tauchten und genossen die angenehme Ruhe.

Der angrenzende Fluss, in dem das Schwimmen ebenfalls erlaubt war, war weniger beeindruckend. Das Wasser war braun und Schilder warnten vor Begegnungen mit Süßwasserkrokodilen.

Wir verließen den Campingplatz um die Mittagszeit herum und gingen die letzten 300 km bis Darwin an.